Bislang hat man Solarpaneele meist auf einem ganz bestimmten Typ von Häusern sehen können: auf repräsentativen, frei stehenden und teuer wirkenden Einfamilienhäusern oder Villen, die den Eindruck erwecken, als hätte niemand wirklich knapp kalkulieren müssen, während sie errichtet wurden. Trotz der Zuschüsse, die man beim Bau einer Solaranlage beantragen kann, waren die Solarzellen vorwiegend auf den Dächern von sogenannten “Besserverdienenden” montiert.
Inzwischen ist diese Zeit vorbei: Es gibt nämlich jetzt Solaranlagen im Kleinformat, die man auch priwatt Balkonkraftwerke nennt.
Längst nicht mehr nur auf Balkonen zuhause
In der Regel haben Balkone eine Südausrichtung oder sie schauen nach Südwesten bzw. Südosten, damit ihre Besitzer die Sonne möglichst intensiv genießen können. Deshalb werden an Balkonen oft und gern kleine Photovoltaik-Anlagen angebracht.
Die Mini-Solaranlagen kann man aber nicht nur dort, sondern auch an ganz anderen Standorten aufstellen: auf Garagendächern und auch auf den Dächern von Gartenhäusern, denn die eignen sich bestens; Mauern, Zäune oder sogar Flächen am Boden können ebenfalls dazu dienen, Solarpaneele dort anzubringen. Wichtig ist lediglich, dass an den entsprechenden Stellen die Sonneneinstrahlung zur Stromproduktion reicht, wobei die Balkonkraftwerke durchaus auch mit einer Ost- oder einer Westausrichtung noch Strom erzeugen können.
Es gibt die kleinen Photovoltaik-Anlagen in unterschiedlichen Leistungsstärken: ab 150 Watt bis etwa 600 Watt. Je nach Platzangebot und Finanzierungsmöglichkeiten können Menschen damit ihren eigenen Strom herstellen.
Was braucht man für ein privates Solar-Kraftwerk?
Mieter müssen sich vor dem Anbringen eines „Balkonkraftwerkes“ die Zustimmung ihres Vermieters einholen.
Natürlich benötigt man das Solarmodul selbst sowie einen entsprechenden Unterbau.
Außerdem ist eine sogenannte Einspeisesteckdose notwendig, über die der mit Sonnenenergie erzeugte Strom dem Stromkreislauf eines Haushaltes zugeführt wird. Diese Einspeisesteckdose muss übrigens von einem Fachmann montiert werden, ebenso wie ein Zähler, der den vom Stromversorger angelieferten Strom ebenso messen kann, wie auch den mit dem Balkonkraftwerk erzeugten Strom.
Zuletzt muss das kleine Privat-Kraftwerk beim zuständigen Stromversorger angemeldet werden.
Ganz wichtig, vor allen Dingen für Mieter, ist die Tatsache, dass die Balkonkraftwerke im Falle eines Umzugs einfach ausgestöpselt, abgebaut und mitgenommen werden können. Das ist mit einer fest auf dem Dach verbauten großen Solaranlage natürlich nicht möglich.
Zahlt sich die private Mini-Solaranlage aus?
Die Antwort lautet ganz klar: Ja.
Die Anschaffungskosten eines solchen solaren Minikraftwerks sind vergleichsweise niedrig. Gleichzeitig steigen in absehbarer Zeit die Strompreise, weil Abgaben auf CO2 demnächst den Preis für Strom, der noch mithilfe fossiler Energie produziert wird, in die Höhe treiben werden. Das führt dazu, dass der grüne Strom, der privat erzeugt wird, die eigene Stromrechnung senkt: Alles, was das Balkonkraftwerk an Energie produziert, muss nicht beim Energieversorger gekauft und bezahlt werden.
Wie schnell sich ein Balkonkraftwerk amortisiert, hängt natürlich davon ab, welche Leistung es maximal bringt. Anbieter machen dazu für ihre unterschiedlichen Modelle Beispielrechnungen auf, an denen man ablesen kann, ab wann sich die Anschaffung einer Mini-Photovoltaikanlage rechnet.
Für alle die, die einerseits wirtschaftlich denken und andererseits das Klima schützen wollen, sind solche privaten Kleinkraftwerke eine gute Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu produzieren. Um auf den Geschmack zu kommen, kann man ja mit einem kleinen Balkonkraftwerk starten. Nichts spricht dagegen, später weitere Mini-Solaranlagen in Betrieb zu nehmen. An den meisten Gebäuden gibt es mehr als eine Möglichkeit, diese so anzubringen, dass sie gute Erträge liefern.